Die Ostküste von Kalabrien

 

13.02.2015  Ich bin an der Ostküste gelandet und gleich dem Schild Mare gefolgt. Herrlich der Ausblick zum Meer. Ich stehe in einer Straße die direkt zum Meer führt. Hier ist Platz ohne Ende zum Parken. Ein paar km weiter finde ich auch einen Strandplatz zum Toben für die Hunde. Strand so weit man sehen kann. Toll ! Ich suche einen Campingplatz, es gibt nicht viele, die geöffnet haben. Weiter nach Norden, habe ich einen Platz notiert, der das ganzen Jahr offen hat. Aber die Straße dorthin und auch der Platz sind grottenschlecht. Ich fahre gleich weiter, sehe einen Leuchtturm und steuer den an. Es stellt sich heraus, das es das Capo Colonna ist. Es ist die östlichste Landspitze von Kalabrien. Hier sind Ausgrabungen von Tempio di Hera Lacinia. Eine antike Säule steht noch von dem riesigen Hera-Tempel. Hera war die Gemahlin des Zeus. Allerdings ist alles geschlossen und eingezäunt. Ich gehe eine Runde mit den Hunden und beschließe auf dem Parkplatz, unterhalb des Faro di Capo Colonna, über Nacht zu bleiben.

N 39-01-30,4  E 017-12-07,4  Ein großer semmelblonder Hund hat sich uns angeschlossen und der liegt jetzt vor dem Mobil und bewacht uns. 

14.02.2015 Ich entschließe mich, weiter nach Norden zu fahren und dort mal schauen, wo die Rentner überwintern. Es geht zügig an der Küste lang und ein paar Stopps sind auch dabei. Ich noch gemütlich in ein Einkaufszentrum; es sind noch 5 km zum Campingplatz. Dann fällt wieder das Navi aus, ist das eine Marotte , oder ein Funkloch. Retter war wieder das Smartphone und ich werde ihm einen Ehrenplatz an der Armatur geben.

15.02.2015 Ich stehe jetzt auf dem Camping Platz Onda Azzurra in 87064 Corigliano / Calabro . Es ist auch der Campingplatz, von dem der WDR einen Film gedreht hat. N 39-42-10  E 16-31-32 .

Mal sehen wie sich der Platz anfühlt. Gestern wurde ich sehr freundlich begrüßt und stehe auf einem Platz an der Strandseite. Vor mir eine Hecke und dahinter der Strand. Jetzt im Winter dürfen die Hunde sich auch dort austoben. Es ist alles in deutscher Hand und die offizielle Sprache ist auch deutsch. Ich finde das ist auch ok. Das Italienische, wie man sich das so vorstellt, so wie man das in der Toskana hat, habe ich im Süden von Italien nicht kennengelernt. Vielleicht ist das im Sommer ganz anders.

16.02.2015 Heute ist Rosenmontag und ich stehe noch auf dem Campingplatz Azzurra. Für mich ist heute Wasch- und Putztag. Die Hunde schlafen sich aus, für sie sind die Fahrten auf den holperigen Straßen doch sehr stressig. Es geht ein kräftiger Wind und es ist Regen angesagt. 5° ist aber nicht zu kalt. Es ist allerhand los, morgen Abend ist Karneval mit Tanz, unter der Woche einmal Kegeln und auch Joga am Strand und letzten Sonntag stand in der Früh der Bus vor dem Tor, da ging es zu einer Besichtigung. Trotzdem denke ich, dass so ein Überwintern für mich nichts ist. Viele liegen vor ihren Mobilen und ruhen sich aus, oder erholen sich, ich frage mich dann immer von was? Ist schon ein bisschen langweilig, das Überwintern.

17.02.2015 Morgen fahre ich weiter. Ich denke, das ich in ein paar Tagen nach Sizilien übersetze. 

18.02.2015 ( 11°  ) Es ist schon Mittag, als ich vom Platz fahre. Noch scheint die Sonne und ich werde die Küstenstrasse SS106 fahren, kommt ja auch kaum etwa anderes in Frage, wenn man an der Ostküste lang in den Süden möchte. Es fängt an zu regnen und es stürmt, das Meer ist aufgewühlt und hohe Wellen kommen zum Strand. Ich fahre durch Monasterace Marina, der Ort ist direkt am Fersen vom italienischen Stiefel. Da sehe ich im Ort einen großen Parkplatz, in der Mitte ist eine Tankstelle. Ich fahre auf den Platz und habe eine gute Stelle zum Übernachten gefunden. Neben mir steht noch ein Käfer und in der Nacht stellt sich noch ein Lastzug neben mich, das passt so stehe ich im Windschatten. N 38-26-20,3  016-34-34,5

19.02.2015 ( 15° SO )  Es beginnt ein sonniger Tag und ich fahre die SS106 weiter in den Süden. Es geht durch alle Orte die an der Küste liegen. Man fährt einfach den Autos nach; Richtung Reggio. Das ist sehr interessant, es geht ja mitten durch die Orte und da ist das italienisches Leben, da spielt sich alles an der einen Straße ab. An den italienischen Fahrstil muss man sich gewöhnen. Kommt einer aus einem Parkplatz, fährt er schon mal ein Stück in die Straße und lauert, wann er abbiegen kann. Italiener überholen wann immer es geht, drängeln ist normal. 50, 70, kein Problem, wenn die Straße frei ist fährt man natürlich schneller und überholt dann auch bei einem durchgezogenen Strich. Wenn es geht, fahre ich ziemlich rechts und lasse sie dann austoben. Ach ja, gehupt wird auch bei jeder Gelegenheit, oft nur weil man einen Bekannten gesehen hat. 

Die Strecke ist schön zu fahren, links das Meer und rechts die schöne hügelige Landschaft. Ich habe einen Tipp von Roswitha bekommen und fahre zu einem Stellplatz am Meer. Er ist schon am Fuß-Ballen vom italienischen Stiefel. Canalello Via Rossini  N 38-00-52,1  E 16-08-01,4  Hier stehen viele Wohnmobile und ich denke, einige überwintern auch hier. Ich glaube jetzt habe ich den Frühling getroffen. Blumen blühen und die Luft ist frisch aber nicht kalt. Die Sonne wärmt und das Meer rauscht, einfach schön.

20.02.2015 ( 13° sonne ) Eigentlich wollte ich noch bleiben, aber das Wetter sagt für die nächsten Tage nichts Gutes. Da es mich auch nach Sizilien zieht, bin ich heute schon zur Fähre gefahren. Das ging alles sehr zügig und die Überfahrt dauerte 40 Minuten, von Reggio di Calabria nach Messina - Sizilien. Auf der Fahrt sah ich schon den Ätna; tief verschneit. Ein Mann sagte mir, dass schon seit 30 Jahren kein so kalter Winter in Sizilien gewesen wäre. Jetzt sieht alles wirklich wie Frühling aus, die Natur ist grün und es blühen schon viele Blumen.